Freitag, 14.02. (im Studierendenhaus)
- 16:00 Uhr
Workshop: Krahls „Thesen zum allgemeinen Verhältnis von proletarischem Klassenbewusstsein und wissenschaftlicher Intelligenz“ (im Protestkeller) - 19:30 Uhr
Öffentlicher Vortrag von Hermann Kocyba: Hans-Jürgen Krahl und das Problem einer Rekonstruktion revolutionärer Theorie (im Café KoZ)
Samstag, 15.02. tagsüber (im Synnika)
- 10:00-12:00 Uhr
Workshop: Krahls Adorno-Kritik - 13:00-15:00 Uhr
Workshop: Krahl – Feministische Betrachtungen - 16:00-18:00 Uhr
Workshop zu materialistischer Dialektik bei Krahl
Samstag abend (im Synnika)
- 20:00 Uhr
Bericht über Krahl-Editionen und Nachlässe. Mit dem Verlag Neue Kritik
Bericht über das derzeitige Projekt der Übersetzung von „Konstitution und Klassenkampf“ ins Französische. Mit dem Übersetzer*innenkollektiv (Teilnahme auch ohne Anmeldung möglich)
Sonntag, 16.02. (im Protestkeller im Studierendenhaus)
- 10:30-12:30 Uhr
Workshop: Krahl und die Organisationsfrage. Mit Input von der Antifa Kritik & Klassenkampf (Frankfurt a. M.) - 14:00-16:00 Uhr
Plenum: „Krahl und wir“: Kleingruppendiskussion dieser Frage und Zusammenbringen im Plenum
Ankündigung Vortrag:
Hans-Jürgen Krahl und das Problem einer Rekonstruktion revolutionärer Theorie
Mit Hans-Jürgen Krahl wurde im Februar 1970 der SDS zu Grabe getragen. Krahls Einspruch gegen die „Liquidation der antiautoritären Phase“ der studentischen Revolte war damit verstummt. Nicht Emanzipation, Organisation war jetzt das beherrschende Thema. Gegen die dominierende Tendenz abstrakter Negation der eigenen Geschichte und des sich in dieser dokumentierenden Reflexionszusammenhangs trugen Freunde und Genossen Krahls Manuskripte und Entwürfe zusammen. Sie wurden 1971 unter dem Titel „Konstitution und Klassenkampf“ veröffentlicht.
In meinem Beitrag möchte ich mich anhand von Texten Krahls aus der Zeit von November 1969 bis Februar 1970 mit der Frage des „revolutionstheoretischen Sinnes der Kritik der politischen Ökonomie“ auseinandersetzen und dabei vor allem Aspekte in den Vordergrund stellen, die die Herausgeber damals als höchst problematisch, als missverständlich, als noch diskussionsbedürftig, als empirisch ungesichert, als taktisch motiviert oder als von eher vorläufigem Charakter markierten und damit gleichsam unter Quarantäne stellten. Dies betrifft beispielsweise die Infragestellung des traditionellen Begriffs der Krise als Vermittlung zwischen ökonomischer Analyse und Revolutionstheorie, das Verhältnis von bürgerlicher und proletarischer Revolution und die Überlegungen zum Begriff kapitalnegatorischer Arbeit, die in die These einer ökonomistischen Verengung des traditionellen marxistischen Arbeitsbegriffs mündeten. Hier kann ich mich auf seinerzeit „teilnehmende Beobachtung“ und auf Diskussionen mit Hans-Jürgen Krahl selbst beziehen und auf dieser Basis auch versuchen, ihn als Person und als Akteur in einem charakteristischen Diskursmilieu vorzustellen.